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European School Education Platform
Interview

Education Talks: Wie inklusive Schulen von Blended Learning und Schulpartnerschaften profitieren

In dieser Folge von Education Talks sprechen wir mit drei Mitgliedern der Arbeitsgruppe für Schulen im Europäischen Bildungsraum. Hören Sie sich ihre Gedanken darüber an, wie Blended Learning und Partnerschaften zwischen Schule und Gemeinde Schulen inklusiver machen können.
Education Talks

Blended Learning hat sich in den letzten Jahren zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Bildungslandschaft entwickelt. So haben die Bildungsminister/innen eine Empfehlung des Rates zum Blended Learning im Jahr 2021 angenommen. Blended Learning kann verschiedene Lernorte oder verschiedene digitale und nicht-digitale Lernmethoden und -mittel umfassen. Aus diesem Grund und wegen der großen Bedeutung von Blended Learning hat unsere Arbeitsgruppe für Schulen untersucht, wie wir alle Blended Learning unterstützen können, insbesondere die politischen Entscheidungsträger/innen.

 

Was bedeutet inklusives Blended Learning in der Praxis?

 

Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Arten der Vermittlung von Erfahrungen. In allen drei Fällen ist ein Dialog zur Bedeutungsgebung erforderlich, denn sonst sind die Lernenden auf sich allein gestellt und müssen diese Erfahrungen selbst verarbeiten. Lernen ist dann inklusiv, wenn die Lernsituation so organisiert und gestaltet ist, dass alle Lernenden aus eigenem Interesse auf ihrem Niveau aktiv teilnehmen können und die dafür notwendige Unterstützung erhalten. Offensichtlich bietet Blended Learning viele Möglichkeiten, diese verschiedenen Arten von Erfahrungen buchstäblich zu vermischen, sodass beim Lernen aus einem reichen Erfahrungsschatz geschöpft werden kann.

 

Wie können Bildungsministerien Blended Learning im Sinne der Inklusion fördern?

 

Die politischen Entscheidungsträger/innen und insbesondere die Ministerien müssen dafür sorgen, dass Schulen und Lehrkräfte im Lehrplan genügend Zeit für die Umsetzung von Blended Learning haben. Die Flexibilität der Lehrpläne ist also von großer Bedeutung, sie dürfen nicht zu starr sein. Auch die Lehrkräfte brauchen unsere Unterstützung in Bezug auf Geräte und sie müssen im Umgang mit all diesen digitalen Geräten und Tools geschult werden. Und es ist sehr wichtig, dass sie einen Ort haben, an dem sie ihre Erfahrungen austauschen können. Schulen und Lehrkräfte leisten Großartiges, und wir, die politischen Entscheidungsträger/innen, müssen ihnen für diesen Erfahrungsaustausch den Zugang zu verschiedenen nationalen bzw. europäischen Plattformen ermöglichen.

Wir sehen in Kroatien, dass die Schulen eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem lokalen Umfeld aufbauen. Unsere Schulen kooperieren zum Beispiel sehr gut mit der Polizei. Polizeibeamte/-innen kommen in die Schule, um den Erstklässlern die Verkehrsregeln zu vermitteln, und zeigen ihnen ganz praktisch, wie es im Straßenverkehr zugeht. Das ist unsere Vorstellung davon, wie Schulen und Gemeinden kooperieren sollten, und wie wir alle gemeinsam unseren Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Bildung bieten können.

 

Wie können Schulleiter/innen Blended Learning im Sinne der Inklusion fördern?

 

Schulleiter/innen können Blended Learning im Sinne der Inklusion fördern, indem sie allen Lehrkräften genügend Autonomie einräumen, damit sich Kreativität entfalten kann. Die Lehrkräfte sollten als Experten/-innen angesehen werden, die wissen, was das Beste für ihre Schüler/innen ist und wie der Lernprozess für sie sinnvoller gestaltet werden kann. Natürlich braucht es dafür einen rechtlichen Rahmen.

In Estland zum Beispiel orientiert sich der nationale Lehrplan an Kompetenzen, Fähigkeiten und Lernergebnissen. Dadurch können die Lehrkräfte verschiedene Lernformen miteinander kombinieren, denn sie können den Lernprozess fast völlig autonom gestalten, solange die Lernziele vollständig erreicht werden. Diese Autonomie ermöglicht es ihnen auch, Netzwerke und Partnerschaften, z. B. mit Arbeitgebern oder Nichtregierungsorganisationen, aufzubauen und sie in den Unterricht einzuladen. Sie können den Unterricht auch außerhalb des Klassenzimmers durchführen, z. B. in Labors, Museen, Parks, oder Wäldern.

Der Ort spielt keine Rolle, solange die Lernziele erreicht werden. Eine weitere Maßnahme, die die Schulleitung ergreifen kann, ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem privaten Sektor. In Estland gibt es eine Kultur der öffentlich-privaten Partnerschaften zwischen Schulen und privaten

 

Unternehmen, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Alles in allem bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, ein Umfeld des Vertrauens und eine Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen, damit Blended Learning tatsächlich stattfinden kann.

 

Additional information

  • Education type:
    School Education
  • Target audience:
    Government staff / policy maker
    Head Teacher / Principal
    Student Teacher
    Teacher
    Teacher Educator
  • Target audience ISCED:
    Primary education (ISCED 1)
    Lower secondary education (ISCED 2)
    Upper secondary education (ISCED 3)